Bundesliga: "Erschüttert!" Katar-Zoff beim FC Bayern geht in die nächste Runde

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Nächste Runde im Katar-Streit beim FC Bayern München: Wie ntv berichtet, habe das Amtsgericht München die einstweilige Verfügung, die Vereinsmitglied Michael Ott gegen den Rekordmeister im Vorfeld der Jahreshauptversammlung erwirken wollte, abgelehnt.

"Der Beschluss des Amtsgerichts München konterkariert den verfassungsrechtlichen Grundsatz des effektiven Rechtsschutzes in einer Art und Weise, die uns erschüttert", wird Otts Anwalt Andreas Hüttl von ntv zitiert: "Mit dieser Begründung könnten Mitgliederrechte permanent ausgehebelt werden. Daher bedarf es der Korrektur im Beschwerdeverfahren."

Das Gericht habe den Antrag außerdem nicht etwa aufgrund inhaltlicher Probleme abgelehnt, sondern dies damit begründet, dass dies die Hauptsache vorwegnehme. So könne der Antrag auch auf einer der kommenden Jahreshauptversammlungen gestellt werden.

Dies würde jedoch im Umkehrschluss bedeuten, dass der FC Bayern den bis 2023 laufenden und besonders von Fan-Seite vielfach kritisierten Werbevertrag mit Qatar Airways bis dahin jederzeit verlängern könnte, was weitere Anträge sinnlos machen würde.

Ott, Rechtsreferendar aus Mainz und seit 2007 Mitglied beim FCB, wollte am kommenden Donnerstag auf der JHV der Münchner einen Antrag einbringen, damit der Werbedeal des Rekordmeisters mit der staatlichen Fluglinie nicht mehr verlängert wird.

Ott: FC Bayern "flieht feige" vor dem Fan-Anliegen

Ott hatte am Donnerstag den Klub öffentlich für seine "Hinhaltetaktik" kritisiert und mit schweren Vorwürfen konfrontriert, weil der FCB trotz Fristensetzung noch nicht auf den Antrag reagiert hatte.

"Der FC Bayern weiß genau, dass der Antrag zulässig ist, reagiert aber nicht und lässt Fristen verstreichen", schrieb Ott bei Twitter. Er habe dem Verein eine Frist bis Mittwoch, 12 Uhr, gesetzt um die Zulassung des Antrags zu bestätigen, erklärte Ott. "Einzige Reaktion: Man sei noch nicht dazu gekommen, den Antrag zu prüfen - seit dreieinhalb Wochen (!)."

In der Folge drohte Ott dem Verein mit rechtlichen Schritten: "Mit dieser Hinhaltetaktik will der FCB Rechtsschutz unmöglich machen", schrieb er. "Es muss Klage erhoben werden und eine einstweilige Verfügung erwirkt werden. Ich hätte nicht gedacht, dass der Verein so feige davor flieht."

Auf der Crowdfounding-Plattform betterplace.me rief er zu Spenden auf, um die Kosten eines möglichen Verfahrens zu decken. Am Freitagabend war bereits das Doppelte der veranschlagten Summe in Höhe von 3000 Euro zusammengekommen.

Von den Bayern gab es in der Sache lediglich ein schmallippiges Statement von Präsident Herbert Hainer am Donnerstagabend bei Sky: "Zuerst wurden alle Anträge geprüft, die eine Satzungsänderung zum Gegenstand haben. Zurzeit werden die weiteren eingegangenen Anträge geprüft und die Antragsteller werden danach informiert."

Der FC Bayern hat sein Engagement im Wüstenstaat, das auch Trainingslager im Sommer einschließt, vielfach verteidigt. Nur über einen Dialog mit den Machthabern vor Ort könnten Veränderungen erzielt werden, hieß es stets. Diese Intention wurde am Donnerstag vom Präsidenten des Zentralrats der Juden hinterfragt und als "in keiner Weise" logisch bezeichnet.

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