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Hertha legt Fokus auf Nachwuchs
Kaderumbruch, Trainerdiskussion, sportliches Auf und Ab: Fredi Bobic hat turbulente erste Monate als Geschäftsführer bei Hertha BSC hinter sich. „Wir müssen im Moment realistisch sein“, sagte der 50-Jährige in einer Medienrunde, an der „Forbes“ teilnahm. „Wie immer ist es nicht einfach, einen neuen Verein zu übernehmen. Sie waren am Tabellenende und haben gegen den Abstieg gekämpft und es dann geschafft, in der Liga zu bleiben.“
Community Hier über Hertha BSC mitdiskutieren Los geht's! Dabei hatten die Berliner und Investor Lars Windhorst in den vergangenen Jahren große Visionen. Windhorst, der vom „Big City Club“ sprach, hat seit 2019 rund 375 Millionen Euro an den Hauptstadtklub gezahlt und erhielt dafür 64,7 Prozent der Anteile der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA. Trotz hoher Transferausgaben von über 160 Mio. Euro ging es für die Berliner jedoch in Richtung Tabellenkeller und nicht in die Spitze. Bobic gab zu: „Ein Großteil der Investitionen ist jetzt sowieso weg.“
Von Marcelinho bis Tousart: Die teuersten Zugänge von Hertha BSC
Marcelinho | 2001/02 für 7 Mio. € von Grêmio Porto Alegre
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Stand der Daten nach dem Sommer-Transferfenster 2021
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Eduard Löwen | 2019/20 für 7 Mio. € vom 1. FC Nürnberg
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Alexander Schwolow | 2020/21 für 7 Mio. € vom SC Freiburg
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Marco Richter | 2021/22 für 7,1 Mio. € vom FC Augsburg
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Alex Alves † | 1999/00 für 7,6 Mio. € von Cruzeiro
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Suat Serdar | 2021/22 für 8 Mio. € von Schalke 04
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Davie Selke | 2017/18 für 8 Mio. € von RB Leipzig
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Santiago Ascacíbar | 2019/20 für 10 Mio. € vom VfB Stuttgart
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Valentino Lazaro | 2018/19 für 10,5 Mio. € von RB Salzburg
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Jhon Córdoba | 2020/21 für 15 Mio. € vom 1.FC Köln
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Matheus Cunha | 2019/20 für 18 Mio. € von RB Leipzig
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Dodi Lukébakio | 2019/20 für 20 Mio. € vom FC Watford
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Krzysztof Piatek | 2019/20 für 24 Mio. € von der AC Milan
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Lucas Tousart | 2019/20 für 25 Mio. € von Olympique Lyon
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Der Hertha-Manager setzte im vergangenen Sommer den Rotstift an und ließ die Spitzenverdiener Matheus Cunha (22) und Jhon Córdoba (28), die nicht vollends überzeugen konnten, für zusammen 46 Mio. Euro ziehen und investierte nur rund die Hälfte für eine Handvoll junge Spieler um Suat Serdar (24) und Jurgen Ekkelenkamp (21). Hinzukamen die Routiniers Kevin-Prince Boateng (34) und Stevan Jovetic (32) sowie Ishak Belfodil (29).
„Die Mentalität schlägt immer die Qualität“, begründete Bobic die Entscheidungen. „Das Geld des Investors kann nicht nur für Spieler ausgegeben werden.“ Der Blick des Ex-Profis, der zuvor Eintracht Frankfurt als Sportvorstand zum ersten Titel seit 30 Jahren und ins internationale Geschäft geführt hatte, ist besonders auch auf den Nachwuchs gerichtet. Mit neun Profis aus der eigenen Jugend stellen die Berliner neben Köln, Mainz und Freiburg die meisten Local Player in der Bundesliga.
Bobic legt Fokus auf den Nachwuchs von Hertha BSC – FC Bayern „hier sehr aggressiv“
„Eines unserer Ziele in diesem Sommer war es, nicht nur in die erste Mannschaft zu investieren, sondern auch in die zweite Mannschaft und die Akademie – das Budget zu erhöhen. Die Stadt Berlin ist voll von Anwerbern für andere Vereine. Bayern München zum Beispiel ist hier sehr aggressiv“, sagte Bobic. Im Kader der Reserve des Rekordmeisters stehen mit Torjäger Nemanja Motika (18) und Torben Rhein (18) aktuell zwei gebürtige Berliner und ehemalige Herthaner, die schon früh den Weg zum FC Bayern fanden.
Rhein, Mukhtar & Co.: Die wertvollsten in Berlin geborenen Spieler
17 - Thorben Rhein | FC Bayern München | Marktwert: 2 Mio. €
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Stand: 19. November 2021
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17 - Kevin-Prince Boateng | Hertha BSC | Marktwert: 2 Mio. €
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15 - Nicolas Höfler | SC Freiburg | Marktwert: 2,5 Mio. €
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15 - Linton Maina | Hannover 96 | Marktwert: 2,5 Mio. €
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4/18
14 - Lazar Samardzic | Udinese Calcio | Marktwert: 3 Mio. €
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5/18
12 - Moritz Jenz | FC Lorient | Marktwert: 3,5 Mio. €
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12 - Lennart Czyborra | Arminia Bielefeld | Marktwert: 3,5 Mio. €
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7/18
10 - Karim Bellarabi | Bayer Leverkusen | Marktwert: 4,5 Mio. €
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8/18
10 - Maximilian Mittelstädt | Hertha BSC | Marktwert: 4,5 Mio. €
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8 - Christopher Lenz | Eintracht Frankfurt | Marktwert: 5 Mio. €
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8 - Luca Netz | Borussia Mönchengladbach | Marktwert: 5 Mio. €
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11/18
6 - Nico Schulz | Bor. Dortmund | Marktwert: 6 Mio. €
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12/18
6 - Márton Dárdai | Hertha BSC | Marktwert: 6 Mio. €
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5 - Hany Mukhtar | Nashville SC | Marktwert: 6,5 Mio. €
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4 - Maximilian Philipp | VfL Wolfsburg | Marktwert: 7 Mio. €
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3 - Jérôme Boateng | vereinslos | Marktwert: 8,5 Mio. €
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2 - John Anthony Brooks | VfL Wolfsburg | Marktwert: 14 Mio. €
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Auch eine neue Spielstätte soll helfen, das Potenzial der Hertha voll zu entfalten. Das Olympiastadion sei zwar „ein tolles Stadion für unsere großen Spiele oder das DFB-Pokalfinale. Aber im Alltag ist es für uns nicht ideal“, machte Bobic klar. „Ich arbeite daran, dass wir ein neues Stadion bekommen und bin in ständigem Austausch mit dem neuen Berliner Senat, der im letzten Herbst gewählt wurde.“ Für einen Neubau würden die Berliner „unser eigenes Geld investieren und nichts vom Steuerzahler nehmen. Die Signale sind sehr positiv“, so Bobic. „Obwohl es im Fußball nur um Ergebnisse geht, müssen wir immer das langfristige Projekt im Auge behalten. Das neue Stadion könnte ein Wendepunkt sein. Im Moment ist es das Wichtigste, gesund aus der Pandemie herauszukommen.“
Der Sprung bis zum Ligaprimus FC Bayern ist für Hertha aber in den kommenden Jahren zu groß. „Zunächst einmal leisten sie bei Bayern gute Arbeit“, erklärte Bobic. „Es dreht sich alles um die Champions League. Wenn man dort 20 bis 25 Jahre hintereinander spielt, dann wird der Abstand wirklich groß.“ Hertha müsse „an die Struktur denken. Ich bin ein Fan davon, jedes Jahr ein bisschen mehr Geld zu haben und gesund zu wachsen“, fasste Bobic zusammen. „Eine große Sache ist die 50+1-Regel. Wir unterstützen 50+1, aber ich muss realistisch sein, es wird irgendwann weg sein.“
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