Mit BVB-Profi Reinier & Real Madrids Jovic: Hoher Marktwert, kaum Spielzeit

Top-Spieler für die Bank 

Es gibt viele Ursachen dafür, dass Fußballer mit hohem Marktwert nur wenige Einsatzminuten erhalten: Neuer Verein, neuer Trainer, alter Trainer oder zu starke Konkurrenz. Das Resultat ist jedoch meist dasselbe – ein unzufriedener Spieler. Transfermarkt blickt auf die Profis, die in der heimischen Liga bei mindestens 70 Prozent der Partien im Kader standen und nach über einem Viertel der Saison weniger als 200 Liga-Minuten auf dem Konto haben.

In neun von zehn Bundesliga-Spielen schaffte es Borussia Dortmunds Leihspieler Reinier (19) in den Kader, durfte sein Können dabei lediglich 49 Minuten unter Beweis stellen. „Er kann der Mannschaft mit seinem Spielstil helfen, das wäre auch in manchen Spielen dringend notwendig gewesen“, sagte Mauro Brasilia, Reiniers Vater, gegenüber „Spox“ und „Goal“ und übte Kritik an dem Umgang mit seinem Sohn. Wie lange man sich diese Reservistenrolle bei Stammklub Real Madrid, das Anfang 2020 30 Millionen Euro für den Flügelstürmer zahlte, noch anschaut, wird sich im Januar zeigen.

Dann könnte auch für Luka Jovic (23) der nächste Wechsel anstehen. Auch in der dritten Saison nach seinem 63-Millionen-Transfer von der SGE zu den „Königlichen“ sitzt der Angreifer meist auf der Bank: null Tore in 65 Minuten nach zwölf LaLiga-Spieltagen dürften weder den Serben noch seinen Verein zufriedenstellen.

Reals neuer Trainer Carlo Ancelotti sagte zuletzt: „Er weiß, dass er mir gefällt. Vor sich hat er den im Moment vielleicht besten Stürmer der Welt: Karim Benzema. Er muss den Glauben bewahren“ (zitiert via „realtotal“).

van de Beek, Ñíguez & Co.: Premier-League-Klubs leisten sich Stars für die Bank

Ähnliche Worte hörte auch Donny van de Beek (24) bei Manchester United von Trainer Ole Gunnar Solskjaer, der Anfang Oktober sagte: „Er weiß, dass er nicht ausgeschlossen wird“ (zitiert via „The Guardian“). Seitdem saß der 39 Mio. Euro teure Sommertransfer von 2020 bei jedem Ligaspiel über die volle Distanz auf der Bank. Folglich mehren sich die Gerüchte um einen Wintertransfer – zuletzt wurde van de Beek mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht.

Andere namhafte Spieler wie Saúl Ñíguez (26, Chelsea), Matheus Cunha (22, Atlético), Nikola Vlasic (24, West Ham), Bryan Gil (20, Tottenham) oder Patson Daka (22, Leicester) wechselten den Verein 2021 größtenteils für Ablösen jenseits der 20 Mio. Euro und sind in ihren neuen Klubs und Ligen noch nicht wirklich angekommen.

Schonender Umgang: Moukoko beim BVB anderer Fall as Reinier

Seit über fünf Jahren ist Ausnahmetalent Youssoufa Moukoko schon beim BVB, wo er in der vergangenen Saison zahlreiche Rekorde knackte. In seinem zweiten Jahr bei den Profis kommt der 16 Jahre alte Stürmer jedoch weniger zum Einsatz – und dass, obwohl die Dortmunder von Verletzungen geplagt sind. „Wir geben Youssoufa die Zeit, die er als 16-Jähriger für seine Entwicklung braucht. Er ist sehr ambitioniert und will sich jeden Tag verbessern“, sagte BVB-Lizenzspielerchef Sebastian Kehl der „Sport Bild“.

Aufgrund dieser Konstellation ist Moukoko wohl einer der wenigen Spieler mit hohem Marktwert und überschaubaren Spielminuten, der mit seiner Situation während dieser Momentaufnahme zufrieden ist – und daher auch ein anderer Fall als Teamkollege Reinier. Das dürfte bei einstigen Stammkräften wie Konrad Laimer (24, Leipzig) und Anthony Martial (25, Man United) anders aussehen.

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