Rekordeinkauf Tousart: Unruhe bei Hertha HSC war „kompliziert“

4 years ago 48
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Berliner Rekordeinkauf 

Mit einer Ablöse von 25 Millionen Euro avancierte Lucas Tousart im Januar 2020 zum Rekordeinkauf von Hertha BSC. Zum Einsatz kam der defensive Mittelfeldmann, der zunächst an Olympique Lyon zurückverliehen wurde, aber erst zur Saison 2020/21, in der die „Alte Dame“ lange gegen den Abstieg kämpfte, und der 24-Jährige sich erst eingewöhnen und seinen Rhythmus finden musste. Mittlerweile ist er aber beim Hauptstadtklub angekommen.


Druck aufgrund der hohen Transfersumme habe er „nie gespürt“, verriet Tousart im Interview mit dem „Kicker“. Das habe keinen Einfluss auf seine Leistung gehabt, da nicht er, sondern die Vereine das Preisschild festgelegt hätten. Seine anfänglichen Probleme hatten andere Ursachen. Die Mannschaft sei „sehr heterogen und als Einheit nicht so leistungsfähig“ gewesen. „Da reinzukommen, war nicht leicht. Ich hatte vorher vier Monate keine Spielpraxis, weil die französische Liga-Saison im Frühjahr 2020 abgebrochen wurde. Und dann hatte ich im ersten Halbjahr in Berlin auch noch eine Kniereizung.“


Von Marcelinho bis Tousart: Die teuersten Zugänge von Hertha BSC

Marcelinho | 2001/02 für 7 Mio. € von Grêmio Porto Alegre

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Stand der Daten nach dem Sommer-Transferfenster 2021

1/14

Eduard Löwen | 2019/20 für 7 Mio. € vom 1. FC Nürnberg

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2/14

Alexander Schwolow | 2020/21 für 7 Mio. € vom SC Freiburg

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3/14

Marco Richter | 2021/22 für 7,1 Mio. € vom FC Augsburg

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4/14

Alex Alves † | 1999/00 für 7,6 Mio. € von Cruzeiro

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5/14

Suat Serdar | 2021/22 für 8 Mio. € von Schalke 04

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6/14

Davie Selke | 2017/18 für 8 Mio. € von RB Leipzig

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7/14

Santiago Ascacíbar | 2019/20 für 10 Mio. € vom VfB Stuttgart

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Valentino Lazaro | 2018/19 für 10,5 Mio. € von RB Salzburg

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9/14

Jhon Córdoba | 2020/21 für 15 Mio. € vom 1.FC Köln

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Matheus Cunha | 2019/20 für 18 Mio. € von RB Leipzig

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Dodi Lukébakio | 2019/20 für 20 Mio. € vom FC Watford

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Krzysztof Piatek | 2019/20 für 24 Mio. € von der AC Milan

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Lucas Tousart | 2019/20 für 25 Mio. € von Olympique Lyon

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Seit Pál Dárdai wieder Trainer ist, läuft es für Tousart besser, da er ihn „entsprechend meiner Qualitäten“ einsetze. Als der Rechtsfuß verpflichtet wurde, war Michael Preetz noch Geschäftsführer bei Hertha BSC, Jürgen Klinsmann zudem Chefcoach, auf den kurze Zeit später Bruno Labbadia folgte – diese Unruhe im Verein sei „kompliziert“ gewesen. „Aber seit Dárdai Trainer ist, komme ich besser zur Geltung und fühle mich besser aufgehoben. Die Mannschaft ist unter ihm viel stabiler geworden. Und das ändert für einen Spieler, der neu in einem Land und neu in einem Team ist, eigentlich schon alles“, so der Franzose.



Tousart über „neues Konzept“ von Hertha BSC: „Geld löst nicht immer schnell Probleme“

Dárdai stehe auch für ein Umdenken innerhalb des ganzen Klubs. Statt teurer Verpflichtungen wird auf entwicklungsfähige Profis gesetzt. Wurden 2019/20 noch fünf Transfers über 10 Mio. Euro wie der von Tousart getätigt, war es in den beiden darauffolgenden Jahren nur noch einer (zu allen Transfers). Jhon Córdoba (28) kostete 2020 15 Mio. Euro, wurde aber mittlerweile gewinnbringend an den FK Krasnodar veräußert. „Der Klub hat sein Konzept etwas verändert und gibt sich mehr Zeit für die erhoffte Entwicklung. Mir entspricht dieses neue Konzept viel besser“, sagte Tousart, der bis 2025 bei den Berlinern unterschrieb, und betonte: „Geld löst nicht immer schnell Probleme, es braucht auch etwas Zeit und harte Arbeit.“


Sollte der eingeschlagene Weg kontinuierlich weitergegangen werden, werde der selbsternannte Big-City-Klub, bei dem die Ansprüche seit dem Einstieg des Investors Lars Windhorst in die Höhe schnellten, mittelfristig auch international spielen, ist sich Tousart sicher: „Es war klar, dass es Zeit braucht. Ich war auf ein langfristiges Engagement eingestellt und bin es immer noch.“ Bislang kommt der Mittelfeldmann auf 39 Einsätze für Hertha, in denen ihm ein Treffer und zwei Vorlagen gelangen.



Tousart träumt von A-Nationalmannschaft: „Wahrscheinlich näher dran, als ich in Lyon gespielt habe“

Ziel von Tousart, der 2016 mit der U19 Frankreichs Europameister wurde, bleibt zudem die A-Nationalmannschaft. Die Konkurrenz auf seiner Position ist allerdings riesig. „N'Golo Kanté, Paul Pogba, Adrien Rabiot, Corentin Tolisso. Da ist es schwer, ins Team zu kommen“, erklärte Tousart über seine Landsmänner, die zusammen auf einen Marktwert von 160 Mio. Euro kommen. Seiner beträgt 12 Mio. Euro. „Wahrscheinlich war ich näher dran, als ich noch in Lyon gespielt habe. Die Trainer schauen vor allem auf die Champions League und die Europa League. Auf dieser Bühne war ich mit Lyon, mit Hertha noch nicht. Also wird es wohl noch etwas dauern.“ Er ist jedoch „überzeugt“, dass sich sein Wunsch auch aus Berlin heraus realisieren lässt.


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